Das Blitzstrom-Messsystem DEHNdetect liefert wertvolle Daten für die Forschungsaktivitäten am Gaisberg.
Es erfasst zuverlässig und ganzheitlich alle Blitzströme – auch diejenigen mit niedrigen Stromimpulsen wie sie z.B. bei ICCOnly-Events vorkommen. Ein wichtiger Aspekt. Denn bei einem Großteil der Blitzereignisse an hohen Objekten – wie auch am Sender Gaisberg – handelt es sich um sog. Aufwärtsblitze. Sie weisen oftmals Impulse unter 1kA auf und herkömmliche Blitzortungssysteme können diese meist nicht abbilden.
DEHNdetect am Gaisberg im Einsatz
Team Gaisberg
Über den Gaisberg
Blitzforschung auf dem Gaisberg
Der Sender und Funkturm am Gaisberg wird durch ALDIS (Austrian Lightning Detection & Information System) zur Blitzforschung genutzt. Im Rahmen der Forschungsaktivtäten werden mittels moderner Messtechnik verschiedene Blitzstromparameter bestimmt. Folgende Messungen wurden in den letzten Jahren durchgeführt:
- Direkte Messung der Blitzstromamplitude mit einem Shunt von 1998 - 2018
- Indirekte Messung der Blitzstromamplitude mit einer Rogowski-Spule von 2020 bis heute
- Bestimmung der Ladung der Einzelimpulse und der Gesamtladung eines Blitzes
- Transiente elektrische Feldmessung mit Plattenantennen während einer Blitzentladung in 170 m und 130 km Entfernung
- Messung des elektrostatischen Feldes mit einer Feldmühle
- Messung meteorologischer Daten (Temperatur, Luftdruck, Windgeschwindigkeit)
- Regenmessung mit Mikroregenradar und Distrometer
Zudem bietet der Sendemast und die hier ermittelten Daten eine perfekte Möglichkeit, um die Qualität des ALDIS-Blitzortungssystems zu überprüfen: Zeit, Ort und Blitzamplitude sind durch die Messungen genau bekannt. Diese Angaben können dann mit den vorliegenden ALDIS-Daten abgeglichen und mögliche Abweichungen festgestellt werden.